Die Volleyballabteilung des SV Wenzenbach hat eine Weltmeisterin. Beate Liebschner holt sich mit dem weiblichen Ü55-Nationalteam erstmals den Titel.
Die gebürtige Deggendorferin spielte jahrelang für ihren niederbayerischen Heimatverein in der Regionalliga. Später wechselte sie zum SV Wenzenbach in die Bezirksliga.
Nebenbei tritt sie jedes Jahr, zusammen mit einem Team aus ehemaligen Bundes- und Regionalligaspielerinnen aus Straubing, München und Hammelburg, bei den „Deutschen Seniorinnen-Meisterschaften“ an. So auch 2021 in Stuttgart. Dort war sie von der Co-Trainerin, zusammen mit 10 weiteren Spielerinnen auserwählt und zu einem Sichtungslehrgang der Nationalmannschaft nach Frankfurt eingeladen worden. Mit eher geringen Erwartungen ging die 1,72 m große Außenangreiferin an den Start. Hierbei überzeugte Beate und fuhr anschließend auf jeweils 4-tägige Vorbereitungslehrgänge mit Testspielen nach Saarbrücken und Minden.
Das Highlight, die Seniorinnen-Weltmeisterschaft in Alcudia, begann dann am 3. Oktober 2022. Nach 2x Silber, bei der WM 2019 und bei der EM 2021, sollte es diesmal auf Mallorca zur Goldmedaille reichen.
Zu Turnierbeginn setzte sich die deutsche Auswahl gegen Tschechien mit 25:21 und 25:17 durch und zog als Gruppenzweiter ins Finale ein.
Am 8. Oktober 2022 hieß es dann: „Die Ü55-Damen sind Weltmeister“, nachdem sie die Auswahl aus Litauen mit 2:0 besiegen konnte. Ganz so eindeutig war die Sache nicht. Die Volleyballdamen schafften es, nach einem Rückstand von 19:22, mit viel Schweiß und Siegeswillen den 1. Satz noch zu drehen und mit einem 25:23 für sich zu entscheiden. Jetzt war genügend Kampfgeist für den letzten und entscheidenden Satz vorhanden, welchen sie ebenfalls mit sensationellen 25:9 gewannen und sich schließlich WELTMEISTER nennen konnten. Die Freude über den Titelgewinn war riesig. Besonders auch deswegen, da man sich noch in der Gruppenphase gegen Litauen als einzige Mannschaft hatte geschlagen geben müssen. Trainer Michael Wernitz: „Mit starken Aufschlägen, toller Blockarbeit, präziser Abwehr und guten Angriffen und ungebrochenem Teamgeist haben wir sportlich alles erreicht. Ich bin stolz auf das Team und die Leistung“.
Und Beate Liebschner sagt dazu: „Age is no handicap. Auch im Alter können sportliche Leistungen auf hohem Niveau erbracht werden und vor allem noch sehr viel Spaß machen. Es war ein tolles Ereignis, das wieder einmal gezeigt hat, dass Sport über Nationen hinweg verbindet. Einfach nur megaschön.“ Und wer weiß, vielleicht steht sie ja schon bald wieder mit der Nationalmannschaft auf dem Feld, auf der Jagd nach dem nächsten Titel.